Dienstag, 20. Mai 2014

Herr Rainer und der Fäkaliensturm

Über den Furor des profil-Herausgebers wegen der Anonymität im Internet

Christian Rainers Artikel mit der Forderung nach Klarnamen für alle im Internet strotzt nicht nur vor Formulierungen („brutale Hexenjagd“) und falschen Tatsachenbehauptungen („wurde hingerichtet“), die für den Herausgeber eines seriösen Nachrichtenmagazins zumindest orginell sind.

Viel schlimmer: Er zeugt abseits vom Fokussieren auf ein Problem, das nicht weggeleugnet werden kann, von einer (wiederum: für den Herausgeber eines seriösen Nachrichtenmagazins) erschreckenden Unkenntnis der technischen und auch juristischen Möglichkeiten, heute und hier in Österreich gegen strafrechtlich relevante Aktionen im Internet, seien es Offizial- oder auch Privatanklagedelikte, vorzugehen.

Noch dazu bleibt er inkonsequent: Warum sollten Vernaderungen, Verleumdungen und Amtsmissbrauch zum Beispiel in Form der Weitergabe von Akten unter dem Schutz der Anonymität und durch das Verstecken hinter Journalisten und ihrem Redaktionsgeheimnis möglich sein? Wieso sollte ein Beschuldigter verpflichtet sein, gegenüber einem Journalisten zu einem Vorwurf oder einer Behauptung Stellung zu nehmen?

Daher: Pflicht zur Klarnamensnennung von Informanten und Auskunftspersonen am Ende jedes Artikels (ganz besonders in seriösen Nachrichtenmagazinen).

Montag, 5. Mai 2014

OSZE-Beobachter oder "OSZE-Beobachter?

Transkript des Beginns eines Interviews , geführt von Lisa Gadenstätter (ORF) mit Claus Neukirch (OSZE Krisenpräventionszentrum) – ausgestrahlt in der Nachrichtensendung ZIB24 am 25.04.2014

Gadenstätter: Und wir wollen jetzt über die Situation der festgehaltenen OSZE-Mitarbeiter sprechen. Im Studio begrüße ich den Vizeschef des OSZE-Krisenpräventionszentrums,  Claus Neukirch. Schönen guten Abend

NeukirchSchönen guten Abend

Gadenstätter: Herr Neukirch, dreizehn OSZE-Mitarbeiter werden derzeit festgehalten. Hat es mittlerweile schon Kontakt gegeben?

Neukirch: Wir hatten mit den Personen noch keinen Kontakt, ich muss aber auch sagen, dass es sich genau genommen nicht um Mitarbeiter der OSZE handelt, sondern es sind Militärbeobachter, die auf einer bilateral dort unter einem OSZE-Dokument tätig sind. Wir haben parallel in der Ukraine auch eine OSZE-Mission, eine Beobachtungmission, die schon über 125 zivile Beobachter im Land hat, auch in dieser Region, und diese Leute sind glücklicherweise nicht betroffen, aber sie helfen uns jetzt dabei, mehr über die Situation dieser Militärbeobachter aus Deutschland, Dänemark, ah, Tschechien, Polen und Schweden herauszufinden.

Gadenstätter: Mh. Also direkt hat es noch keinen Kontakt gegeben. Hat es denn Kontakt gegeben mit den Leuten, die die Militärbeobachter festhalten?

[...]

Das gesamte Interview findet man (derzeit noch?) auf Youtube: ZIB24-Interview mit Claus Neukirch